Beschreibung
Ein fast schon legendäres Album aus dem Jahr 2007 und kaum noch erhältlich.
Der Musikjournalist Volker Doberstein schrieb damals dazu:
„Die Ästhetisierung der Reduktion, die Selbstbeschränkung als Ausdruck emotionaler Offenheit, ist einer der Meta-Trends der Pop-Musik des noch jungen Jahrtausends. Der Titel der Debüt-CD der Kings of Convenience, „Quiet is the new loud“, ist hier durchaus programmatisch zu verstehen. Doch was bei dem norwegischen Duo sehr leicht und bisweilen allzu gefällig klingt, wurde längst von anderen weiterentwickelt und im Grunde zu einem eigenen, noch namenlosen Genre geformt. Vielleicht am konsequentesten von Rolf Ableiter, diesem großen Sänger der Stille. Seine ruhigen, in ihrer Klarheit und Schönheit eigentümlich sedierenden Pop-Songs leben von einem Paradox, in welchem die Magie der Musik erfahrbar wird: Je mehr Töne nicht gespielt bzw. bewusst weggelassen werden, desto Raum und Phantasie erfüllender verhalten sich die gespielten. Es ist wie im wirklichen Leben: Erst das Abwesende macht das Anwesende zu etwas Besonderem. Im Falle der „Silent Songs“ von Rolf Ableiter und seiner hervorragend disponierten Band funktioniert dies vor allem deshalb perfekt, weil alle Musiker jeden einzelnen verbliebenen Ton richtig zu setzen, ja zu zelebrieren verstehen. Man höre sich nur den ersten Refrain des Stückes „What have you done“ an. Er endet auf die Worte „to me“, wobei die letzte Silbe melodisch dreifach variiert, d.h. mehr und mehr angehoben und schließlich zum Schweben gebracht wird. Damit einhergehend wird auch die emotionale Aussage behutsam modifiziert: von anfänglicher Ungläubigkeit über die aufkeimende Hoffnung bis hin zur finalen Selbst-Befreiung. dem bedingungslosen Vertrauen des Liebenden. Eine unscheinbare gestalterische Glanzleistung mittels einer Silbe und drei Tönen, wie sie eher aus dem Kunstlied als aus der Pop-Musik bekannt ist. Oder wenn im spärlich instrumentierten „You are“ das Akkordeon, sinniger Weise auf das Wort „down“, damit beginnt, einen leicht verzögerten Wiegerhythmus zu spielen, der fortan das gesamte Stück wie auf einer Wolke trägt. Wunderbar auch die Cover-Version des Alex-Harvey-Klassikers „Isobel Goudie“, das ohne den wütenden Lärm des Originals ganz auf die Schönheit seiner Melodie zurückgeführt wird. Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr alle Musiker die klangliche Ästhetik verinnerlicht haben, ist das in seiner wohlgesetzten Schlichtheit ungemein anrührende Gitarren-Solo auf „The Show“. Das alles macht deutlich: Rolf Ableiter und seine Band haben die Reduktion zu Ende gedacht. Das macht diese Musik anders. Und nicht nur deshalb ist sie großartig.“
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